«Ich liebe Wettkämpfe»: Was Berufstalente an den SwissSkills 2025 antreibt
Die Berufsmeisterschaften kommen in vielen Berufen langsam in die entscheidende Phase. Wir haben mit zwei Berufstalenten gesprochen, die bereits im Einsatz standen. Wie haben sie sich vorbereitet? Wie ist es gelaufen? Und wie haben sie die Teilnahme erlebt? Mirjam Hegner, Bäckerin-Konditorin, und Kimi Löffel, Informatiker, geben Auskunft.

Die Zeiger auf der Uhr, die hinter Mirjam Hegner hängt, drehen unerbittlich ihre Runden. Obwohl nur noch wenige Minuten bis zum Ende ihrer Meisterschaft verbleiben, wird die junge Bäckerin-Konditorin nicht hektisch. Ihre Handgriffe sind ruhig und präzise. Auch nach acht Stunden, die sie an diesem Tag bereits gearbeitet hat, bleibt sie fokussiert und schafft es, alle ihre Produkte rechtzeitig fertigzustellen. Die Erleichterung nach dem erfolgreichen Abschluss der Meisterschaft ist ihr anzusehen. «Ich bin froh, dass ich an den SwissSkills 2025 teilnehmen durfte – ich habe sehr viel gelernt dabei», sagt sie wenige Minuten nach dem Ende ihres Einsatzes.
Ein Malheur ohne Folgen
In den acht Stunden zuvor hatte Mirjam Hegner alle Hände voll zu tun, musste sie in dieser Zeit doch gleich fünf Produkte produzieren. Es galt eine Torte, ein Tartelette, ein Spritzgebäck, zwei verschiedene Pralinen und eine Fantasiefigur herzustellen. Am Tag zuvor hatte Mirjam Hegner zudem bereits ihr Schaustück fertiggestellt, das sie zuhause vorbereiten durfte. Dieses wurde bereits am Vortag bewertet. Zum Glück für Mirjam, denn beim Schaustück unterlief ihr ein kleines Malheur. «Mein Schaustück ist plötzlich zusammengebrochen. Warum weiss ich nicht. Entsprechend bin ich mit meiner Leistung auch nicht ganz zufrieden.»
Mirjam Hegner hat sich intensiv auf ihren Einsatz an den Berufsmeisterschaften in der Fachrichtung Confiserie vorbereitet. «Ich habe bei der Arbeit mein Pensum in den letzten zwei Monaten auf 60 Prozent reduziert, damit ich genügend Zeit hatte, um zu üben», erzählt sie. Die Erfahrung während der Meisterschaft war für Mirjam Hegner einzigartig. «Ich habe nicht viel mitbekommen von dem, was meine Konkurrenz gemacht hat, aber die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer waren schon beeindruckend. Es war schön, dass so viele Leute zugeschaut haben», sagt sie.
Doppelter Einsatz
Die SwissSkills-Tage von Kimi Löffel sind sehr intensiv. Denn der junge Informatiker aus Zollikofen hat sich einer ganz besonderen Challenge gestellt: Er nimmt nicht nur in einem Skill an den Meisterschaften teil, sondern gleich in deren zwei. Zum einen in seinem Lehrberuf als Informatiker, wo er im Skill Web Technologie teilnimmt, und zum anderen tritt er im Team mit zwei Kollegen im Skill Entrepreneurship / Business Development an. Ein Skill, an dem alle jungen Berufsleute teilnehmen können – unabhängig von ihrem Lehrberuf. «Ich liebe einfach Wettkämpfe. Wenn alle rundherum am selben arbeiten und ihre Bestleistung abrufen wollen, gibt das einen tollen Spirit, den ich sehr mag», sagt Kimi Löffel, der in seiner Freizeit auch sportlich aktiv ist. Er nimmt unter anderem an Triathlon und Laufsport Wettkämpfen teil.
Dass er an den SwissSkills zwei Teilnahmen unter einen Hut bringen konnte, brauchte auch etwas organisatorisches Geschick, denn die beiden Meisterschaften überlappen sich. Der Skill Entrepreneurship / Business Development dauert vier Tage, wovon sich der Donnerstag mit der Meisterschaft der Informatiker im Skill Web Technologies überschnitt. «Ich habe mit meinem beiden Teamkollegen im Entrepreneurship / Business Development abgemacht, dass ich einen Tag aussetze, um am anderen Wettkampf teilnehmen zu können. Zum Glück waren sie damit einverstanden», sagt Kimi Löffel.
Acht Aufgaben in einer Stunde
Im Rahmen der Meisterschaft im Skill Web Technologies bestritt Kimi Löffel am Donnerstagnachmittag auch eine Speed Challenge. Innerhalb einer Stunde musste er acht verschiedene Aufgaben lösen. «Wir mussten beispielsweise ein Schachbrett programmieren, ein Security Problem finden oder einen Bug in einem Programm beheben», erklärt Kimi Löffel. Die Speed Challenge lief für ihn sehr gut. «Die Aufgaben haben zum Glück super zu den Bereichen gepasst, die mir liegen. Ich bin daher zufrieden mit meiner Leistung», sagt er direkt nach der Speed Challenge, die das Ende seines Einsatzes in der Informatik-Meisterschaft markierte. Der SwissSkills-Tag war damit für ihn aber noch nicht zu Ende. Kimi Löffel nutzte die verbleibende Zeit, um seine Teamkollegen im Entrepreneurship / Business Development zu unterstützen.